Die aufsuchende Familientherapie und -beratung ist ein niederschwelliges therapeutisches Angebot, das sich in der Regel über 6 bis 12 Monaten erstreckt. Die Besonderheit dabei ist, dass die Beratungsarbeit „im Zuhause“ und damit im direkten Lebenskontext der Familie stattfindet. Insbesondere werden im therapeutischen Setting Selbstheilungskräfte und Ressourcen (re-) aktiviert, neue Sichtweisen und damit neue Problemlösestrategien der Familienmitglieder erarbeitet und ein wertschätzender wohlwollender Blick auf das system und seine einzelnen Mitglieder entwickelt.
Die AFT kann unter anderem dann hilfreich sein,
- wenn sich Konflikte in Familien verhärtet haben und Systeme keinen gemeinsamen Nenner mehr finden.
- wenn unklare Beziehungskonstellationen vorhanden sind.
- wenn die Kommunikation miteinander schwierig oder gar unmöglich wird.
- wenn Familien drohen auseinander zu brechen.
- wenn immer einer die „Schuld“ trägt und zum Sündenbock gemacht wird.
- wenn Familien nach einer Fremdunterbringung eines Kindes/Jugendlichen oder einem Haftaufenthalt eines Elternteils wieder neu zusammenfinden wollen.
Die Aufsuchende Familientherapie wird von sozialpädagogischem Fachpersonal mit Zusatzqualifikation in Systemischer Beratung (nach DGSF) und/oder Systemischer Einzel, Paar- und Familientherapie (nach DGSF) durchgeführt.
Bei unklaren Problemlagen innerhalb eines Familiensystems oder in Fällen, in denen bisherige Interventionen nicht den erwünschten Erfolg erbrachten, soll dieses Angebot in einem Zeitrahmen von 3 – 6 Monaten klären helfen, geeignete für das Kindeswohl förderliche Maßnahmen zu entwickeln und/oder eine Empfehlung für das Jugendamt über ein weiteres bedarfsgerechtes Vorgehen zu erlangen.
Ein systemisches Clearing kann immer dann installiert werden, wenn
- aufgrund mangelnder Einsicht in das Familiensystem unklar ist, welche Hilfsmaßnahme die geeignete und notwendige ist, um das Kindeswohl sicherzustellen (auch innerhalb von Kinderschutzverfahren).
- eine stationäre Unterbringung eines Kindes oder Jugendlichen im Raum steht, um zu ergründen, ob innerfamiliär alle Ressourcen ausgeschöpft sind oder eine Fremdunterbringung tatsächlich notwendig ist.
- Familien „hilfemüde“ geworden sind und die Motivation selbst nach an einer Lösung zu suchen nicht (mehr) vorhanden ist. Das Ambulante Clearing unterstützt dann eine Kooperation wieder anschlussfähig zu machen um innerhalb des Familiensystems Veränderung möglich zu machen.
Das Ambulante Clearing wird von sozialpädagogischem Fachpersonal mit Zusatzqualifikation in Systemischer Beratung (nach DGSF) und/oder Systemischer Einzel, Paar- und Familientherapie (nach DGSF) durchgeführt.